Urlaub auf Korsika '05
den haag
Im Sommer 2005 ging's für einen Aktivurlaub organisiert von "Frosch Sportreisen" nach Korsika. Unser Basislager war an der Ostküste ein Stückchen nördlich von Porto Vecchio am Golfo di Sogno. Dort gab es Frühstück und Abendessen auf einer gemütlichen Terrasse im Freien und relativ primitive Hütten zum Schlafen, deren spärliche Ausstattung die Outdoor Ehre rettete.
Im Camp konnte man einfache Kajaks ausleihen und im Golf herumpaddeln, MTB's standen auch zur Verfügung für schöne (oder vielmehr schön anstrengende!) Radtouren z.B. zu sehenswerten Städtchen der Umgebung, fast karibischen Stränden, historischen Stätten der Torre oder tollen Badegumpen in glasklaren Gebirgsflüssen. Über eine Kooperation mit "Montemar" wurden auch Via Ferrata Touren angeboten und Bergwanderungen auf Teilstücken des berüchtigten G20, und - unser persönliches Highlight - eine klasse Canyoning Tour, natürlich unter Leitung eines qualifizierten Führers.
Wir haben schon einige Erfahrung mit Aktivreise Anbietern gemacht und "Frosch Sportreisen" in Kombination mit "Montemar Adventure Sports" können wir wirklich empfehlen - und keine Sorge, dafür bekommen wir kein Geld. ;-) Die Organisation war prima, die Teamleiter nett und kompetent und das Material gut in Schuss. Beachtet aber bitte, dass der Urlaub inzwischen schon ein paar Jahre her und unsere Beurteilung daher evtl. veraltet ist.
Von unserem Camp ging es über Sari-Solenzara ins Gebirge (D268). Der Einstieg zum Canyon befindet sich ein Stück hinter dem Bocca di Larone Pass, wo es kurz nach einer Haarnadelkurve (die man gut in google.maps sehen kann, wenn man die Geländeansicht wählt) auch eine Parkmöglichkeit findet. Der Fußpfad beginnt genau in der Kurve. Diese Tour erfordert einige Ausrüstung und Fachkenntnis, daher möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass man sie keinesfalls ohne ausgebildeten Führer machen sollte.
Dem Weg mussten wir fast 1.5 Std. folgen, eine kleine Kletterpartie im unteren 3. Grad inklusive ;-)
Die gepunktete rote Linie im Bild oben zeigt den Verlauf des Purcaraccia, der im Bavella Gebirge entspringt, bis hin zur Straße (bis wohin unsere Tour in jedem Fall nicht ging, denn der Rückweg dorthin dauerte noch einmal ca.30 min.). Wieviel von der gepunkteten Linie jetzt genau zur Canyoning-Tour gehörte, können wir nicht mehr nachvollziehen, aber die Strecke war insgesamt etwa 2300m lang und überbrückte einen Höhenunterschied von 260m.
Die gepunktete rote Linie im Bild oben zeigt den Verlauf des Purcaraccia, der im Bavella Gebirge entspringt, bis hin zur Straße (bis wohin unsere Tour in jedem Fall nicht ging, denn der Rückweg dorthin dauerte noch einmal ca.30 min.). Wieviel von der gepunkteten Linie jetzt genau zur Canyoning-Tour gehörte, können wir nicht mehr nachvollziehen, aber die Strecke war insgesamt etwa 2300m lang und überbrückte einen Höhenunterschied von 260m.
Zu Beginn gab es noch einige weite Passagen mit klasse Rutschen, später wurde der Canyon enger.
Man beachte auch die formvollendete Haltung!
Die tolle Kulisse hat uns an dem Canyon besonders begeistert, vor allem, wenn der Rest der Truppe wie geklonte Calimeros aufgereiht ganz gebannt dort hinunter starrte, wo man sich selbst gerade todesmutig hinuntergestürzt hatte. :-)
Adleraugeimsumpf hat Spaß!
Auf der Tour gab es zwei Wasserfälle, in bzw. an denen man abseilen musste. Beide waren um die 40m hoch.
Und hier ist die richtige Technik gut zu sehen. Dem Partner immer locker lächelnd auf die Zehen treten... :-)
An ein, zwei Stellen konnte man von Felsvorsprüngen in die Gumpen springen. Bei diesem Tümpel musste man dabei ganz schön zielen, daher die Schreckstarre... Dort, wo das Wasser so dunkel schimmert, befindet sich übrigens eine Unterwasserhöhle.
Die Strecke hatte von Allem etwas, enge Felswände, Wasserfälle, Gumpen und vor Allem Rutschen, Rutschen, Rutschen!
Sehr geil! :-)
Während der Bronzezeit wurden auf Korsika turmartige Bauwerke errichtet, die als "Torre" bezeichnet werden, genau wie ihre Erbauer. Die Bauten wurden oft in natürliche Felsformationen integriert. Welchen Zweck sie genau erfüllten weiß man nicht, bei manchen Bauwerken vermutet man eine kultische oder strategische Bedeutung, wie beim Castellu d'Arraggiu. In einigen "Torre" hat man Getreide in Tonkrügen gefunden, als Wohnhäuser waren die Anlagen allerdings zu klein.
Nicht allzu weit vom Golfo di Sogno liegt das kleine Örtchen Torre, wo man einen der Türme der Torre-Kultur besichtigen kann. Er thront auf einem Hügel, der sich ziemlich abrupt aus der flachen Landschaft erhebt. Das letzte Stück war entsprechend anstrengend. Oben angekommen sahen wir den Torre vor lauter Bäumen nicht. Wir fragten also einen alten Mann und der zeigte uns den schmalen Durchlass direkt hinter uns. (So viel zum Thema Adlerauge...) Zu unserer Verteidigung: Das Gelände sah aus wie ein verwildeter Obstgarten, jedenfalls nicht so, als sei er öffentlich zugänglich...
Über grob behauene Treppenstufen ging es um den Turm herum nach oben. Bei dem Wind und mit Höhenangst so ohne Geländer schon enigermaßen beeindruckend.
Hinter dem Eingang gab es zwei Seitenkammern. Adleraugeimsumpf wagte sich auch auf die Kuppel hinauf, um die Aussicht zu genießen.
Ich hab sie von weiter unten genossen, wo es einen Durchlass zu einer Art Plattform gab, die von mehreren Steinblöcken umgeben war.
Von Torre aus sind wir dann durch die Mittagshitze weiter zum Castellu d'Arraggiu geradelt - auf korsich: Casteddu D'Araghju. In den Wiesen rechts und links von der Straße standen ziemlich viele halb gepellte Korkeichen. Kork ist neben Esskastanien eine der Haupteinnahmequellen auf der Insel. Von Westen kommend führt ein mit Steinmauern gesäumter Pfad kurz vor Renajolo zum Castellu hinauf, den wir allerdings zu Fuß in Angriff genommen haben, denn er war unheimlich steil und holprig.
Tipp: Man kann die Bedienfelder innerhalb der Karte benutzen, um die Ansicht zu wechseln und rein oder raus zu zoomen!
Unseren verbliebenen halben Liter Wasser haben wir nur unter fast unmenschlicher Selbstbeherrschung nicht ganz auf dem Weg bis oben weg getrunken. Unglaublich, wie lang man für ein paar hundert Meter brauchen kann... Das Castellu betritt man durch eine steinerne Eingangspforte.
Zu den "Gumpen" im Cavu (dieses Wort haben wir erst hier gelernt - falls Ihr es auch nicht kennt, es bedeutet soviel wie in den Stein gewaschene natürliche Badewannen) sind wir mit dem Rad gefahren. Abgesehen vom Cavu gibt es wohl noch andere Flüsse in der Umgebung, die ebenfalls tolle Gumpen haben. Unsere Strecke führte jedenfalls über Pinarellu, wo es übrigens einen sehr schönen großen Sandstrand gibt und wo man auch nett ein Eis essen kann. Anschließend ging es über Sainte-Lucie-de-Porto-Vecchio Richtung Cavu. Bis hierhin war's noch flach... Dann folgten wir dem Cavu landeinwärts und kämpften uns bergauf. Wir passierten Taglio Rosso und nach ca. 2.5km kam ein Gabelung, bei der wir uns rechts hielten. Nach ein paar hundert Metern führte eine Brücke über den Fluss. Schon von hier aus konnte man die glatt geschliffenen Felsen mit dem herrlich klaren Süßwasser sehen.
Auf der anderen Seite des Flusses haben wir die Räder geparkt und sind dem Flussbett noch ein Stückchen hinauf gefolgt um unsere Ruhe zu haben, denn diesen "Geheimtipp" kannten außer uns wohl noch ein paar andere.
Baden in exklusivem Ambiente...
Noch ein paar Impressionen
Ein schöner Platz zum Kaffee Trinken in Porto Vecchio
Kirchturm in Porto Vecchio
Beeren - 100%ig nicht arrangiert. Ehrlich! :-)
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